Eine Vielzahl von Studien belegen, dass unglückliche Paare sich in einem Teufelskreislauf aus gegenseitigen Vorwürfen und Anklagen verstricken. Ein unvoreingenommener, positiver Austausch wird immer seltener. Die Beziehung erodiert und eine Trennung erscheint zunehmend als der einzige Ausweg aus der Krise.
Bei der Paartherapie geht es nicht um die Behandlung einer psychischen Erkrankung, sondern um die Veränderung der Beziehung zwischen zwei Menschen. Paartherapie ist deshalb keine Kassenleistung und muss selbst bezahlt werden.
Zur Behandlung von Partnerschafts- und Beziehungsstörungen hat sich die verhaltenstherapeutische Paartherapie in zahlreichen nationalen und internationalen Studien als wirksam erwiesen.
Zu Beginn einer verhaltenstherapeutischen Paartherapie erfolgt eine genaue diagnostische Abklärung der Problemsituation des betroffenen Paares. Im Rahmen dieser Diagnostik werden zumeist die Geschichte der Partnerschaft, der Verlauf der Beziehung, aktuelle Konfliktbereiche im Zusammenleben, individuelle Beziehungskonzepte, Vorstellungen über die Beziehungsgestaltung und vorhandene Ressourcen eines Paares erarbeitet. Dabei wird auch abgeklärt, wie die Frequenz der Sitzungen und die voraussichtliche Dauer der Paartherapie sein werden. Als sehr sinnvoll haben sich Sitzungen mit 100 Minuten erwiesen. Gemeinsam mit den Therapeuten werden Ziele der Therapie festgelegt und ein Therapiekonzept entwickelt.
In der verhaltenstherapeutischen Paartherapie steht die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit eines Paares im Mittelpunkt. Darauf aufbauend werden, auf der Basis eines besseren gegenseitigen Verständnisses, konstruktive Lösungen für bestehende Konflikte erarbeitet. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg dorthin ist es, eine ausgewogene Balance zwischen Geben und Nehmen in der Beziehung herzustellen und konkrete Absprachen zu treffen, mit denen sich beide Partner in der Beziehung wieder wohl fühlen können. Weitere Inhalte dabei sind der Aufbau eines positiven emotionalen Austauschs in der Beziehung, aktives gemeinsames Konflikt- und Problemlösen, das Bearbeiten von unterschiedlichen Vorstellungen über die Beziehung, das Verändern von unrealistischen Erwartungen und Annahmen und das Wiederbeleben von Zärtlichkeit, Nähe und des "Wir-Gefühls" des Paares.
Grundsätzlich ist für das Gelingen einer Paartherapie von der Motivation beider Partner abhängig.